Umweltfaktoren
Kurze Erinnerung: ein Ökosystem besteht aus der Lebensgemeinschaft (Biozönose) und dem Lebensraum (Biotop)[4]. Ein Lebensraum ist nicht einfach nur ein leerer Raum. Im Gegenteil, ein Lebensraum setzt sich aus unendlich vielen Umweltfaktoren zusammen. Beispielsweise herrschen in einem See gewisse Wassertemperaturen, die je nach Wassertiefe, die wiederum als Umweltfaktor angesehen werden kann, unterschiedlich sein können. Umweltfaktoren stehen in einem Zusammenhang mit vielen weiteren Umweltfaktoren. So beeinflusst die Sonneneinstrahlung als Faktor die Wassertemperatur. Auch die Zuflussmenge oder Abflussmenge des Sees oder die Niederschlagsmengen können auf die Wassertemperatur bedeutenden Einfluss nehmen. Die Liste könnte hier noch viele Seiten weiter ausgeführt werden, die Kernaussage sollte jedoch klar geworden sein.
Auswirkungen von Umwelteinflüssen
Die Umwelteinflüsse haben je nach Art und Individuum mehr oder weniger Einfluss. Korallen leiden unter zunehmendem Erwärmung [4] sowie Versauern der Meere durch erhöhte Speicherung von Kohlenstoffdioxid als Kohlensäure[5]. Sie können ihre Kalkschalen aus chemischen Gründen nicht mehr richtig aufbauen[5]. Die steigende Wassertemperatur tut ihr Übriges. Ein weiteres Beispiel, dass du sicher gut nachvollziehen kannst: Auch du fühlst dich an sehr heißen Tagen nicht so leistungsfähig und hältst dich lieber im Schatten auf. An sehr kalten Tagen hingegen frierst du dagegen, deine Gelenke werden starr und du bist ebenfalls nicht sonderlich leistungsfähig. Optimal wäre eine Temperatur irgendwo zwischen sehr kalt und sehr warm. Solche Informationen können in übersichtlichen Toleranzkurven dargestellt werden. Sie zeigen den Einfluss eines Umweltfaktors auf ein Lebewesen.
Übung: Ordne unter Verwendung des Informationstextes die Begriffe den richtigen Punkten und Bereichen der idealisierten Toleranzkurve zu.
Nicht nur wir Menschen besitzen ein Temperaturoptimum, also die Temperatur, bei der wir uns am wohlsten fühlen. Auch alle anderen Lebewesen fühlen sich bei bestimmten, aber nicht gleichen, Temperaturen am wohlsten. Die Temperatur, die gerade noch zum Überleben ausreicht, wird als Minimum bzw. Maximum bezeichnet. Direkt über dem Minimum bzw. direkt unterhalb des Maximums befindet sich das sogenannte Pessimum. In diesem Bereich ist ein Überleben zwar möglich, aber sehr aufwendig und anstrengen[2]. So ist beispielsweise das Aufrechterhalten der Körpertemperatur bei sehr niedrigen Außentemperaturen sehr energiezehrend. Eine Fortpflanzung, die ebenfalls energieraubende ist, findet hier nicht mehr statt. Der Bereich um das Optimum herum wird Präferendum genannt[3]. Dieser Bereich wird von einem Lebewesen präferiert, also bevorzugt. Da ein Umweltfaktor oft schwankt, wird nicht immer das Optimum vorliegen. Der gesamte Bereich, in dem ein Lebewesen noch leben kann, wird Toleranzbereich genannt.[1][3]
Quelle Abbildung: verändert nach [1]
Literatur
[1] Spektrum.de: https://www.spektrum.de/lexikon/biologie-kompakt/schaedel/10305 (Abgerufen am 30.10.2022)
[2] Spektrum.de: https://www.spektrum.de/lexikon/biologie-kompakt/pessimum/8837 (Abgerufen am 30.10.2022)
[3] u-helmich.de: https://www.u-helmich.de/bio/lexikon/T/Toleranzkurve.html (Abgerufen am 30.10.2022)
[4] Markl, J., Sadava, D., Hillis, D. M., Heller, H. C., & Hacker, S. D. (2019). Purves Biologie. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg.
[5] NSF, NOAA und USGS: Impacts of Ocean Acidification on Coral Reefs and Other Marine Calcifiers: A Guide for Future Research. 2006. https://web.archive.org/web/20110720101953/http://www.ucar.edu/communications/Final_acidification.pdf (Abgerufen am 30.10.2022)